... weiter durch das schöne Altmühltal

... es ist der 27.08.2019, der fünfte Tag meiner Radreise. Mit schmerzenden Knie, wahrscheinlich die Auswirkungen von Rothenburg ob der Tauber,  fahre ich von der Pflugsmühle in Abenberg Richtung Süden weiter. Da ich noch keinen Kaffee und ein kleines Frühstück hatte muss ich jetzt erstmal zu sehen, dass ich etwas bekomme. Gut ist immer eine Bäckerei mit Tchibo-Laden zu finden, denn da gibt's sehr guten Kaffee und leckere Stückchen, wobei das Preis-Leistungsverhältnis stimmt. Ebenso fahre ich eine Apotheke an um mir Schmerzgel für meine Knie zu besorgen, kann ja so nicht mehr lange weitergehen.

Ich komme an einer weissen Säule vorbei und kreuze hier den Jacobus-Pilgerweg von Nürnberg nach Ulm und Compostella. Vorbei an Roth und dem Rothsee geht es an den Main-Donaukanal. Unendliche Kilometer, immer am Kanal entlang bekomme ich gerade mal ein Schiff zu sehen, unglaublich, hier scheint nicht mehr viel los zu sein? Ziemlich langweilig an so einem Kanal entlang zu fahren.



... heute möchte ich etwas schlauer sein ...

... und suche am nachmittag gegen 16:00 Uhr auf meinem Locus Maps Pro mit integriertem Archies Camping nach einem erreichbaren Campingplatz. Aha, Camp 7-Taler Dietfurt, hört sich schon mal gut an. Telefonisch, wie so oft keiner erreichbar mache ich mich auf den Weg dahin. Dort angekommen suche ich erstmal nach Personal und frage nach einem warmen Essen, ja "haben Sie ein Gaskocher dabei, dann kann ich Ihnen ein Fertiggericht anbieten", so die Chefin, ich lehne dankend ab und lasse mir mal ein "Wohnfass" zeigen, da mir heute nicht unbedingt danach ist mein Zelt aufzubauen. Die Tür am Wohnfass geht auf, mir kommt ein Hitzeschwall wie beim Aufguss in einer Sauna entgegen, Strom gibt's darin auch nicht, na klasse dachte ich so für mich.

Mittlerweile ist auch der Chef anwesend und ich frage "gibt es denn in Ihrer Nähe eine bürgerliche Gaststätte", da überlege ich mir dann was ich mache, aber in meinen Gedanken war dieser Campingplatz für mich schon abgeschrieben, es war nicht das was ich mir an diesem Tag vorgestellt hatte. Ich hatte Hunger, musste meine Wunden lecken, die Knie schonen und versorgen und nicht schon wieder auf dem Boden rumkrabbeln und mein Zelt aufbauen. Chef  "na klar, ich empfehle Ihnen den Gasthof zum Bräu Toni in Dietfurt, sehr gutes Essen, 3km entfernt".

Das war schon mal ne Ansage, allein bei dem Namen des Gasthofes gingen bei mir schon die Lampen an. Also auf zum Bräu Toni nach Dietfurt Stadt, dank Locus Maps einfach zu finden. Um ca. 17:20 Uhr angekommen, "Hallo bin ein Radreisender, suche eine Übernachtungsmöglichkeit und einen sicheren Fahrrad-Abstellplatz". Hunger und Durst habe ich noch dazu.
Chef, macht schon den Eindruck eines Urgesteins: "woarmes Essen gibt's ab 18 Uhr, bleibs't hier, das Doppelzimmer geb ich Dir zum Preis vom Einzelzimmer, Fahrrad kann'st in die große Garag stellen" und drückt mir gleich einen Zimmerschlüssel in die Hand.

Einfach genial, hatte also bis zum Essen noch genug Zeit mein Rad abzusatteln, in die Garage zu bringen, wo übrigens noch ca. 20 andere Räder standen, mein Zimmer zu beziehen und mich zu duschen. Das ist das was ich liebe, die Gemütlichkeit solcher Gegenden, ohne großen PimPamPorium, einfach urig. Dietfurt liegt an der Altmühl, in der Oberpfalz.

Nach einem entspannten und gemütlichen Abend im großzügigen Biergarten mit sehr gutem Essen "Ochsenbraten mit Spätzle in Altbiersoße und Salat" habe ich dann noch ein "Kessel Buntes von Hand gewaschen", Strümpfe, Unterwäsche, kurze Hosen und dies im Bad zum Trocknen aufgehängt. Leider war meine Wäsche, bis auf mein Radshirt, am nächsten morgen noch klamm, aber egal erstmal sauber. Werd das am Fahrrad durch Sonne und Fahrtwind schon trocknen.

Nach einem üppigen Frühstücksbuffet geht's dann wieder weiter.


... weiter zum nächsten Abenteuer

... weiter Richtung Kelheim an der Donau