... nördlich weiter Richtung Künzelsau

... heute ist der 02.09.2019. Da ich wohl einen Kaffee in der Camperkneipe, aber noch kein Frühstück und Wasser für den anstehenden Tag hatte befrage ich mal wieder Google nach dem nächstgelegenen Lebensmittel-Laden. Aha, Nahkauf in 3 km Enfernung, super dachte ich. Ich sage nur "Hagenbacher Steige", der helle Wahnsinn, Planung Google Maps Radfahren, Katastrophe. Eine Steigung die ich mein Rad mit Gepäck gar nicht hochschieben konnte, Gepäckrolle und hintere Packtaschen abgesattelt schiebe ich mein Rad ca. 100 - 150  Meter den ersten Abschnitt der Steige hoch, laufe bergab, hole meine Packtaschen nach, Ausruhen, Puls auf 180. Das Ganze 3 mal wiederholt, Rad vorgeschoben, Gepäck nachgeholt, bis ich endlich den höchsten Punkt der Steige erreicht hatte.

Oben angekommen steht mir eine Frau mit grinsendem Gesicht gegenüber "Sie sind nicht der erste, den Google hier hochgeschickt hat", na Klasse. Nach kurzer Verschnaufpause und Unterhaltung fahre ich dann den Nahkauf an, besorge mir Wasser und mache an einem der zwei Stehtische des Bäckerladens Frühstück, zwei Stückchen und zwei Pott Kaffee, das habe ich mir verdient.

Das ganze Prozedere hat mich mal mindestens ein- bis zwei Stunden abseits meiner Tour gekostet. Na, dann lass ich es weiter langsam angehen, was solls, bin ja nicht auf der Flucht! Ist eben so, aus gefahrener Erfahrung wird man erfahrener Reise-Radfahrer, ... fahr, fahr, fahr und Du wirst ErFAHREN!

 


... mal wieder in einen Gasthof

... auf der Weiterfahrt ist es sehr, sehr windig mit starken Böen und zudem relativ kühl geworden. Habe auf Grund der vorhergehenden Ereignisse auch keinen Bock mehr und suche schon ab 14 Uhr nach einer Unterkunft. Nach mehreren Telefonaten fahre ich den "Gasthof zum Engel" in Künzelsau an, kein Zimmer aber kleine Ferienwohnung, in der Nähe der eigentlichen Gaststätte könnte ich haben, Übernachtung mit Frühstück 60.- Euro, stolzer Preis. Dafür Top eingerichtet, großzügiges Appartement mit kleiner Küche, Kühlschrank gefüllt, alles sauber und ordentlich zudem mitten in Künzelsau.

Nach "einem Kessel Buntes", waschen der notwendige Wäsche, mache ich einen kleinen Stadtrundgang und bin begeistert. Tolle Innenstadt, viele Fachwerkhäuser, Bistro's und Kneipchen, Leben einfach. Hier zu Leben muss schön sein, kein Fluglärm, kein Autoverkehr, Lädchen und diverse Geschäftlein im Stadtkern, Klasse, alles da was man braucht und was ich an meinem Wohnort so sehr vermisse!!!

Mein Stadtspaziergang endet vorerst mit einem "Zwiebelrostbraten, Spätzle und Salat" im Gasthof meines Gastgebers. Es ist noch Zeit und ich schlendere gegen Abend durch die Gassen, setze mich für einen Cappuccino an ein Kaffee und beobachte das rege Geschehen im Stadtkern. Es ist mittlerweile schon etwas kühler und ich mache mich auf den Weg in mein Appartement.

Dort mache ich mir nochmals Gedanken über meine bevorstehende Route und schaue mir genau den Verlauf der Höhenmeter an. Ich hatte ja zunächst vor meinen Heimweg durch den Odenwald zu bestreiten, jedoch bin ich davon gänzlich abgekommen. Zu viele negative Erfahrungen, quälende Schieberei, Akku leer ..., ne nicht noch einmal. Die Route über Beerfelden durch den Odenwald wäre sicherlich landschaftlich sehr schön gewesen, aber ich werde die Kocher weiter und dann den Neckar-Radweg fahren und über Heidelberg nach Pfungstadt zurück.

 


... weiter die Kocher entlang

... Richtung Bad Friedrichshall